Mangelnde Lüftung und ihre Folgen

Aus dem vorhergehenden Bericht wissen wir, dass 

- die geringste Lüftungsanforderung nur zum Feuchteschutz bei Abwesenheit der Nutzer funktionieren muss. 

- die reduzierte Lüftungsanforderung über den Feuchteschutz hinaus auch Gerüche, Mikroben, Allergene, sowie leicht flüchtige Stoffe z.B. aus Beschichtungen und Kleb- und Dichtstoffen abführen muss, wenn der Nutzer auf der Arbeit oder in Urlaub ist. 

- die Nennlüftung bei Nutzeranwesenheit durch aktives öffnen der Fenster unterstützt werden kann.

- die Intensivlüftung, bei Nutzeranwesenheit, wenn gekocht oder  Wäsche gewaschen wird und, wenn sich viele Leute in den Räumen befinden durch aktives Öffnen der Fenster unterstützt werden muss.

Die erforderliche Luftwechselrate wächst mit der Anwesenheit der Personen und deren Aktivität.

Als Beispiel nehmen wir eine Altbauwohnung in einem Mehrfamilienhaus. Diese Wohnung ist eingeschossig und unmittelbar an ein Treppenhaus angegliedert. Aus Brandschutzgründen sind die Türen mit umlaufenden Dichtungen ausgestattet.

Es werden nun die Fenster aus den 70er Jahren gegen neue Fenster mit warmer Kante ausgetauscht. Die Fensterfuge zum Mauerwerk wird nach neuesten Erkenntnissen, vollgedämmt und luftdicht (aber diffusionsoffen) ausgebildet. 

Dieser Tausch bringt zwei Aspekte in den bis dahin funktionierenden Wohnraum. Durch die sorgsam ausgebildeten Anschlussfugen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk ist die Wohnung luftdichter geworden.

Die Fenster, die bisher das kälteste Bauteil in der Umfassungsfläche zur Außenluft waren, sind jetzt energetisch besser als die Wände.

Daraus folgt: 

- die entstehende Feuchte durch die Wohnnutzung bleibt gleich hoch, 

- die Zwangslüftung durch die Infiltrationen der alten Anschlussfuge fällt weg,

- der kälteste Punkt in der Umfassungsfläche sind jetzt die Fensterlaibungen, die Wandaußenecken, die Betondeckeneinbindung oder der auskragende Balkon.

- das Lüftungsverhalten der Nutzer bleibt vermutlich gleich.

Was passiert:

- die Raumluftfeuchte steigt an, weil die bisherige Zwangslüftung erheblich reduziert wurde.

- die Feuchte aus der Raumluft kondensiert an den oben genannten Stellen (Wärmebrücken), wenn diese eine kritische Innenoberflächentemperatur von weniger als 12°C aufweisen.  Hier droht in der Folge Durchfeuchtung und Schimmelbildung.

Felsen am Meer unter einem klaren blauen Himmel mit sanften Wellen.

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