Wie funktioniert ein Passivhaus 

Wo liegen die Unterschiede zum herkömmlichen Haus

  • Ein Passivhaus besitzt kein aktives Heizsystem mehr.
  • Alle Passivhäuser sind mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet.
  • Das Haus erwärmt sich über solare und interne Wärmegewinne

Ein Passivhaus ist immer bestrebt, möglichst viel Wärme im Haus zu halten ohne aber Abstriche an die Frischluftzufuhr zu machen.

Wie macht das Passivhaus das?

  • Die Gebäudehülle ist so beschaffen, dass sich ein Heizwärmebedarf von max. 15kWh/m²a ergibt, das entspricht bei einem Haus mit 150m² etwa 2250 kWh pro Jahr Gaskosten) nur für die Beheizung.
  • Es gibt große Fenster nach Süden, die im Winter die tief stehende Sonne weit in die Räume hineinlassen. Die kurzwellige Sonnenstrahlung gelangt durch die Fenster ins Haus und die in langwellige umgewandelte Strahlung verbleibt als Wärme im Inneren (solare Gewinne)
  • Wärme von Haushaltsgeräten und Personen gelten als interne Gewinne und steuern ihren Teil zur Energiebilanz bei (interne Gewinne)
  • Die zentrale Technische Anlage ist hier nicht der Wärmeerzeuger, sondern die kontrollierte Wohnraumlüftung, die dafür sorgt, dass die so gewonnene Wärme im Haus verbleibt und mit ihr immer genügend frische Luft da ist.

Die Gebäudehülle

  • Sie setzt sich zusammen aus den Bauteilen Bodenplatte oder Kellerdecke, Außenwände, Fenster und Außentüren und Dachfläche.
  • Die nicht transparenten Bauteile liegen in ihren U-Werten Wärmedurchgangskoeffizient) in der Regel bei max. 0,15 W/m²K und besser.
  • Die transparenten Bauteile liegen bei einem Uwindow-Wert (gemittelter Wert der Wärmedurchgangskoeffizienten von Rahmen und Verglasung) von 0,95W/m²K und besser.
  • Die Bauteile untereinander sind dauerhaft luftdicht ausgeführt, dies wird per Luftdichtigkeitsprüfung (Blower-Door-Test) qualitätsgesichert. Es ist ein n50 Wert (Druckunterschied von 50 Pascal zwischen innen und außen, einmal als Unterdruck und einmal als Überdruck gemessen) von max. 0,6 erlaubt (Vergleichswert aus der Energieeinsparverordnung -ENEV 2014- für Häuser mit Lüftungsanlagen 1,5 1/h)
  • Die Gesamtkonstruktion ist wärmebrückenfrei (Psi-Werte für Wärmebrücken < 0,01 W/mK). Wärmebrückenfrei heißt, dass keine Wärmeleitung infolge von Temperaturunterschieden in Anschlussbereichen wie Wand/Fenster-Anschluss, Dach/Wand Anschluss etc. stattfindet.
  • Der Wärmebrückenwert für die Außenecken liegt meist im negativen Bereich, d.h. dass diese in der Bilanz abgezogen und nicht hinzugerechnet werden können. 

Die Technik

  • Im Passivhaus wird der größte Teil der Energie für die Brauch-Warmwasser Bereitung benötigt.
  • Die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) saugt Luft von Küche, Diele, Bad, WC, Technikräumen, Hauswirtschaftsräumen etc. ab und befördert diese als Abluft durch die Lüftungskanäle aus dem Haus. Da die Abluft in der Regel ja warm ist, wird die Wärme über Wärmetauscher an die frische Außenluft übergeben. Die wird wiederum als vorgewärmte Luft den Wohn- und Schlafräumen zugeführt. Die nötige Nachströmung erfolgt über Überströmöffnungen in Form von Türunterschnitten oder Öffnungen im Laibungsfutter der Türen, die durchaus auch schallgedämmt sein können.
  • Die Wärmetauscher können Rückgewinnungsgrade (WRG) von bis zu 92% erreichen. In Gebäuden ohne kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL), muss die durch Lüften eingebrachte frische Luft wieder von 0 auf 20% angewärmt werden. In der Zwischenzeit sinkt die Wohntemperatur also erheblich ab.
Scheune mit Solarpanelen auf dem Dach und grünem Feld im Vordergrund.

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